Wann haben Sie das letzte Mal etwas gemacht, das Ihnen unheimlich viel Freude bereitet hat und bei dem Sie Zeit und Raum komplett vergessen haben? Und was war das? Etwas Sportliches, Künstlerisches, Musikalisches, Technisches, Handwerkliches, Kreatives, Analytisches?
Was macht eine Tätigkeit intrinsisch motivierend, weil sie einfach Spaß macht, sodass wir voll in ihr aufgehen? Warum sind wir so in diese Tätigkeit vertieft?
Dieses völlige Vertieftsein und Aufgehen in einer Tätigkeit bezeichnet Mihaly Csikszentmihalyi als Flow. Durch zahlreiche Interviews und Studien in verschiedenen Lebensbereichen ist der emeritierte Professor für Psychologie diesem Phänomen auf den Grund gegangen und hat seine Flow-Theorie entwickelt.
Was charakterisiert nun den Flow?
- Die Aufmerksamkeit ist voll fokussiert und konzentriert auf einen bestimmten Bereich.
- Denken und Tun wird eins und nicht mehr als getrennt erlebt.
- Man macht sich keine Gedanken über Versagensängste.
- Man „taucht“ ab in die Tätigkeit.
- Die Zeit „fliegt“, sie verliert an Bedeutung.
- Es geht um nichts anderes als darum, diese Aktivität zu erleben (es tun, weil man es liebt).
In seinen Forschungen hat Mihaly Csikszentmihalyi herausgefunden, dass folgende Faktoren den Flow beeinflussen:
- Man muss klare Ziele haben und wissen, was zu tun ist.
- Man muss Rückmeldung erhalten, ob man die Sache gut oder nicht gut gemacht hat.
- Die Tätigkeit darf nicht überfordern (dann könnte Angst entstehen) oder unterfordern (dann könnte Langeweile entstehen).
Dabei müssen die Fähigkeiten den Herausforderungen angepasst werden und umgekehrt, wobei hohe Anforderungen und mittlere Fertigkeiten in der betreffenden Sache die beste Voraussetzung für Lernen sind.
Ein Flow-Erlebnis ist gut für die Gesundheit, denn wissenschaftlich konnte nachgewiesen werden, dass beispielsweise die Herzrate und der Puls sinken und der Atem tiefer wird. Interessant ist, dass die Muskeln, die uns zum Lachen bringen, bei einem Flow-Erlebnis messbar in Aktion waren, obwohl die Personen gar nicht gelacht haben.
Mehr über Flow können Sie sich in einem tollen Video von Laura Breiner ansehen. Vorgestellt wurde das Video auf dem Kongress für Positive Psychologie im Juli 2014 in Berlin – und auch prämiert! Verdient, wie ich finde – sehen Sie selbst!
Weitere Blog-Beiträge zum Kongress für Positive Psychologie finden Sie hier:
Nachlese Kongress “Update on Positive Psychology” am 12. und 13. Juli 2014 in Berlin
Tipp der Woche: Charakterstärken haben Einfluss auf Arbeits- und Lebenszufriedenheit
Tipp der Woche: Positive Psychologie und der Einfluss sozialer Erfahrungen auf unsere Gene
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